Bei meiner ersten Shadowrun-Gruppe machten wir sozusagen “Booksharing” – niemand hatte alle Bücher, manche Bücher waren auch doppelt vorhanden, aber wir hatten alle Bücher, die auf deutsch für SR2 herauskamen, und bei Neuerscheinungen wurde abgesprochen wer sich welches Buch zu kaufen hatte. Der harte Kern der Gruppe, das waren (Ich nutze jetzt einfach mal die “Streetnames” meiner alten Chummer) Rocket (Zuständig für Kampfregeln, Cyberware- und Waffenbücher), Necro (Magie- und Fahrzeugbücher) und ich (Matrix, Setting, und englischsprachiges, meistens Spielleitung). Rückblickend waren wir wohl eine ganz normale Spielergruppe dieser Zeit, aber damals hatten wir den Anspruch, die Shadowrun-Elite in und um KL zu sein, und von vielen wurden wir damals auch entsprechend behandelt. Unsere Gruppe hatte damals eine lange Warteliste von Spielern die bei uns einsteigen wollten, und wir hatten immer wieder Gastspieler die zu uns kamen um zu sehen “wie man Shadowrun richtig spielt”. Hybris, reine Hybris, und wir zahlten auch dafür. Kurz nach dem Erscheinen von SR3 begann die Gruppe auseinander zu bröckeln. Der endgültige Bruch kam ausgerechnet an dem Abend, als zwei Freunde von mir in die Gruppe als feste Mitglieder aufgenommen werden sollten, Floppy und Jörg (Mein “Partner in Crime” beim Abenteuer-Blog). Der Bruch (Ich will hier nicht näher auf die Gründe eingehen) war so heftig und so endgültig das Rocket, Necro und ich seid dem vielleicht ein Dutzend mal mit einander gesprochen haben. Danach war es mit Shadowrun für mich vorbei. Ich habe zwar danach noch ein paar mal geleitet – vor allem die berüchtigte “Frankfurt-Hoechst-Chroniken” – aber die LUST am Spiel war weg. Warum ich euch damit belästige? Nachdem ich vor einiger Zeit ein paar Quellenbücher für SR4 für B! besprechen musste dachte ich, es wäre vermutlich sinnvoll zu wissen wovon man denn da spricht, und kaufte mir die Jubiläumsausgabe von Pegasus. Tja, und jetzt grüble ich über eine neue Shadowrun-Runde, und beäuge die Quellenbücher. Erster Gedanke? “Okay, Jörg hat das Arsenal, also sollte ich zuerst was anderes kaufen” *Seufz* Alte Gewohnheiten lassen sich doch etwas schlechter ablegen als man denkt…
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Sorry, I’m back…
Posted: July 1, 2010 by infernalteddy in UncategorizedTags: erinnerungen, settings, sf, shadowrun., spielrunden
Einfachere Zeiten
Posted: October 7, 2009 by infernalteddy in UncategorizedTags: design, erinnerungen, fantasy, gedanken, old-school, pathfinder, settings, spielrunden, spielweise, teddy, world building
Mein Rezensionsexemplar des Pathfinder RPGs ist gerade angekommen, und beim ersten Durchblättern ist mir etwas aufgefallen, das nur sehr indirekt mit dem Buch zu tun hat: Früher war mein Hobby einfacher. Nicht vom Regelwerk her – ich bin immer noch der Meinung das AD&D, Palladium und Rolemaster viel komplizierter waren als alles was ich im moment spiele bzw. spielen würde. Auch die Vorbereitungszeit ist nicht wesentlich länger oder kürzer geworden, nein mir geht’s mehr um den “gedanklichen Aufwand” den ich habe. Früher habe ich mir weniger gedanken gemacht darum, was das “Thema” oder die “Stimmung” meiner Abenteuer war, oder ob das so problemlos in die Spielwelt gepasst hat, ob die innere Logik der Welt das zulässt, nix. Die einzigen Gedanken waren: “Finde ich das cool? Finden meine Spieler das cool?”.
Das Problem ist natürlich auch, das es eigentlich kein weg zurück gibt. Genauso wie ich zwar immer noch spaß an sinnlosen, hirntoten wannabe Tolkien-clone finden kann, aber dennoch die leise stimme im kopf habe, die mir nörgelnd sagt was daran alles so scheiße ist habe ich auch beim gedanken daran eine Spielwelt zu basteln die rein auf coolness ohne innere Logik basiert das gefühl, nicht mein bestes gegeben zu haben um meine Spieler zu unterhalten.
A short memo to myself
Posted: June 4, 2009 by infernalteddy in UncategorizedTags: campaign, charaktere, erinnerungen, nsc, teddys blöde ideen
Um die Spielercharaktere – und die Spieler – enger an die Spielwelt anzunähern wird bei der nächsten Campaign jeder Spieler nach der Charaktererschaffung noch ein oder zwei Antagonisten für seinen Charakter bauen.
Old School Gaming and you
Posted: April 11, 2009 by infernalteddy in UncategorizedTags: erinnerungen, rollenspiel deutschland, spielweise, teddy
Im moment ist ja das neue Ding in der Rollenspielszene die “Old School Bewegung”, wie man ja auch solchen Dingen merkt wie OSRIC oder Labyrinth Lord. Gleichzeitig sind immer mehr Stimmen laut geworden, die fordern das man Rollenspiele nur auf eine Art spielen darf, die dem entspricht, wie man ihrer Meinung nach “damals” gespielt hat. Prinzipiell stehe ich dieser Bewegung nicht ablehnend gegenüber – ich finde es sogar klasse das wir momentan in einer Zeit leben, in der jeder neue Produkte für seine bevorzugte D&D Version kaufen kann. Was mich stört ist der Versuch, die Spielweise anderen aufdiktieren zu wollen.
Was mich stört sind leute, junge leute, leute die zum teil wesentlich jünger sind als ich, die versuchen wollen mir zu sagen wie “früher” gespielt wurde. Nichts für ungut, Kinder, aber ich habe “damals” gespielt, ich war dabei, und nein, SO haben WIR auf KEINEN FALL gespielt. Warum versucht ihr mir zu erklären, wir hätten damals AD&D so gespielt, wie wir MBs Hero Quest gespielt haben, oder wie ihr kids Descent spielt? Wir haben D&D und AD&D gespielt, Rolemaster, ich habe Fighting Fantasy gespielt lange bevor ich mit Rollenspiele angefangen hatte, und selbst bei diesen alten Spielbüchern war nichts zu sehen von dieser “Oldskoolspielweise”, die mich eher an Computerspiele erinnert, oder an MMORPGs wie World of Warcraft.
Kinners, spielt wie ihr wollt, aber versucht nicht mir zu erklären wie ich heute spielen soll, oder wie ich damals gespielt habe. Ich spiele heute immer noch so wie damals – nämlich so das alle in meiner Gruppe spaß haben. Good nicht everyone.